29.05.2024
Christof Ottmann ist seit September neuer Vorsitzender des Wirtschafts- und Kulturforums pro Su-Ro und hat damit Kurt von Klenck quasi beerbt, der den Job immerhin 25 Jahre ausgeübt hat. Die Redaktion des Bergstadtboten wollte von ihm dazu einiuges wissen. Zum Beispiel: Was werde er ändern, verbessern oder neu einführen in der Arbeit für und mit dem Forum?
„Der Verein ist zum Glück sehr gut aufgestellt - dafür nochmal einen großen Dank an Kurt von Klenck“, erklärt Christof Ottmann. „Wir werden Pro SuRo jetzt auch digital voranbringen.“ So wurde die Homepage überarbeitet, der Bergstadtbote sei online lesbar. „Aktuelle Infos posten wir auf Facebook und Instagram.“ Pro SuRo sei ein Verein zum Wohle der Stadt, aktuell habe man X Mitglieder, es dürfe sich aber jeder Interessierte mit einbringen. Für dieses Jahr plane die Vorstandschaft zum Beispiel wieder das Besenfest, den Weihnachtsmarkt auf der Schanze und den Wunschbaum für das Ernst-Naegelsbach-Haus.
Ein oft beklagter Tatbestand, so fragten wir weiter, sei, dass Kunden im Einzelhandelsgeschäft Waren anschauen, probieren oder testen, um sie dann aber im Internet zu bestellen. Welche Erfahrungen gibt es hier in der Herzogstadt und was ist die Strategie der Einzelhändler gegen eine solche weit verbreitete Vorgehensweise?
„Das kommt leider immer wieder vor. Unser Vorteil vor Ort ist aber der persönliche Service während und auch nach dem Kauf. So kann die Ware vorher begutachtet und ausprobiert werden.“ Falls zuhause trotzdem Probleme aufträten, könne vor Ort auch einfach umgetauscht werden. „Jeder Kunde trifft mit seinem Kauf eine Entscheidung, wen er unterstützen möchte: entweder globale Konzerne, die großteils nicht mal Steuern in Deutschland zahlen, oder lokale Unternehmen, die hier Arbeitsplätze schaffen und Gewerbesteuern an die Kommunen abführen“, macht Ottmann deutlich. Jeder profitiere schließlich davon, in einer lebenswerten Stadt zu wohnen, und dazu trügen der Einzelhandel, die Gastronomie und die angebotenen Dienstleistungen wesentlich bei. Deshalb sollte man sich Gedanken machen, ob man im Internet bestellt oder vor Ort einkauft.
Noch ein weiteres Problem lag uns am Herzen: Wie beurteilt der neue Vorsitzende die Parkplatzsituation in der Stadt und die Absicht der Stadt, durch die Arbeit des Zweckverbandes Kommunale Verkehrssicherheit mehr Überwachung in der Innenstadt zu generieren? Grundsätzlich sei die Überwachung eine gute Sache, solange dadurch mehr Sicherheit entstehe, meint Christof Ottmann. „Allerdings sollte man hier auf Kommunikation und Fingerspitzengefühl setzen, so dass die Kunden auch weiterhin in der Innenstadt einkaufen“, appelliert er an die Überwacher.
Auch zu den Oberpfalz-Arkaden hatten wir eine Frage: Was ist mit der Fußgänger-Verbindung zum neuen Einkaufszentrum? „Leider ist auch nach einem Jahr des Bestehens noch keine Verbindung für Fußgänger zwischen Stadt und Oberpfalz-Arkaden entstanden“, bilanziert der Vorsitzende. Aktuell sei hier eine unansehnliche Schotterfläche, die dringend umgestaltet werden müsse. „Pro SuRo war es von Anfang an ein Anliegen, für eine gute Anbindung zu sorgen, damit die Kunden problemlos überall einkaufen und die Synergien zwischen Innenstadt und Einkaufszentrum genutzt werden können.“
Die wichtigste Frage am Schluss des Gespräches: Wie will Pro SuRo die Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Bürgermeister Stefan Frank angehen? Es gab eine klare Antwort: „Wir freuen uns auf ein gedeihliches Zusammenwirken. Es gab bisher immer einen guten Austausch mit Stadt und Bürgermeister. Das wird auch in Zukunft so sein. Wir ziehen schließlich alle am gleichen Strang und versuchen die Stadt voran zu bringen.“ Stefan Frank habe bereits nach dem Wahlerfolg versucht, alle mit ins Boot zu holen und sei auf den Verein zugekommen. Beim Pro SuRo-Antrittsbesuch beim neuen Bürgermeister sei im sehr einvernehmlichen Gespräch die Absicht stark betont worden, für das Wohl unserer (Einkaufs-)Stadt für unsere Bürger gemeinsam als ein wesentliches Ziel zu arbeiten. „So bleibt unsere Herzogstadt attraktiv und die Aufenthaltsqualität kann vielleicht auch verbessert werden. Das Wohnen und Einkaufen in Sulzbach-Rosenberg hat bei uns wie bei der Stadt große Priorität“, versichert Ottmann. Auch die Kooperation mit der Kulturwerkstatt laufe vertrauensvoll: „So haben wir letztes Jahr zusammen den Weihnachtsmarkt auf der Schanze und die Kulturnacht organisiert.“
Bildunterschrift:
Christof Ottmann wird auch gemeinsam mit dem neuen Sttadtoberhaupt zum Wohle der Einkaufsstadt wirken. Bild: Gebhardt